VbF - Verband betrieblicher Führungskräfte | Schneller, besser und günstiger
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Schneller, besser und günstiger

Schneller, besser und günstiger

Industrie 4.0“ wird auch als die vierte industrielle Revolution bezeichnet. Urheber dieses Begriffes ist die deutsche Bundesregierung. Der Gedanke dahinter: Die industrielle Fertigung entwickelt sich rasant weiter und baut alle bekannten Produktionsmethoden um. Die Stichworte sind Flexibilisierung, Automatisierung und Integration: Produktion und Dienstleistung sollen zusammenspielen, Kunden und Geschäftspartner sich an Geschäftsprozessen beteiligen. Maschinen sollen immer mehr Arbeitsschritte leisten und für größere Effizienz in den Arbeitsabläufen sorgen. Angesichts dessen steigt auch die Angst vor Arbeitsplatzverlust. Immer mehr Länder diskutieren das Zukunftsmodell eines bedingungs-losen Grundeinkommens zur Absicherung einer Bevölkerung, die weitgehend arbeitslos geworden ist.

ANGST VOR ROBOTERN

Wie weitreichend werden Roboter die Arbeitskraft von Menschen tatsächlich ersetzen?

Die Autoren einer Studie des Instituts für höhere Studien (IHS) entwarnen: Nur etwa neun Prozent aller Jobs in Österreich sind mittelfristig gefährdet. Martin Kocher, Direktor des IHS erläutert: „Wir wissen selbstverständlich nicht, was in 100 Jahren passieren wird, aber für die nächsten 20 Jahre sind Katastrophen-Szenarien maßlos übertrieben. Unsere Berechnungen beziehen mehrere Dimensionen und Parameterbei der Bewertung der Automatisierbarkeit von Berufen ein. So gibt es innerhalb ein- und desselben Berufs oftmals unterschiedliche Tätigkeitsstrukturen, die man bei der Prognose hinsichtlich der Automatisierungswahrscheinlichkeit berücksichtigen muss.“

Das Gespenst der vierten industriellen Revolution und die befürchteten Jobverluste durch fortschreitende Digitalisierung in nahezu allen Branchen beschäftigt Wissenschaft, Politik und leider auch die Medien seit einiger Zeit. Angestoßen wurde die Diskussion von den Ökonomen Carl Frey und Michael Osborne, die auf der Grundlage der Einschätzungen von Robotik-Experten des Massachusetts Institute of Technology (MIT) die erste große Studie zu den Folgen der Digitalisierung auf Arbeitsplätzen durchgeführt hatten und daraus eine Arbeitsplatz-Vernichtung durch Roboter für die USA ableiteten. Die IHS-Forscher haben nun das Automatisierungs-Potential der von Frey und Osborne angeführten Berufe genau analysiert. Danach haben sie den Anteil der Tätigkeitsstruktur, der durch Maschinen oder Robotern möglich ist, für alle Beschäftigten in Österreich sowie für die neun Berufshauptgruppen und detaillierte 43 Berufsgruppen berechnet.

Im Unterschied zu Frey und Osborne geht die IHS-Studie nicht davon aus, dass alle Beschäftigten im gleichen Beruf auch die gleichen Tätigkeiten ausüben, sondern es wurden individuellen Tätigkeitsstrukturen der Erwerbstätigen anhand von Tätigkeitsbeschreibungen berücksichtigt. Können mehr als 70 Prozent der Aufgaben eines Jobs durch maschinelle Prozesse übernommen werden − gilt dieser Arbeitsplatz mittelfristig als gefährdet.

„Obwohl die Automatisierung Arbeitsplatzverluste zur Folge hat, werden zur gleichen Zeit aufgrund der Automatisierung in bestimmten Bereichen, wie etwa bei der Entwicklung neuer Technologien oder aufgrund veränderter Arbeitsprozesse, neue Arbeitsplätze entstehen. Demnach sind merkliche Gesamt-Beschäftigungs-Effekte unwahrscheinlich. Jedoch werden sich die Anforderungen und Tätigkeiten verändern. Außerdem muss man noch abwarten, wie rasch Insbesonders Klein- und Mittelbetriebe technologische Entwicklungen in ihre Arbeitsprozesse einsetzen werden und können“, erklärt eine Studienautorin. TEST  FÜR  DIE  ZUKUNFT Der Verein „Industrie 4.0 Österreich − die Plattform für intelligente Produktion“ setzt sich mit der neuen Produktions- und Arbeitswelt auseinander.