26 Okt Digitaler Reifegrad und Digitalisierungsstrategie bei KTM
Ein Bericht der Landesstelle Oberösterreich
Ende September 2018 lud die Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Oberösterreich zu einer Veranstaltung zum Thema Digitalisierung – Industrie 4.0 ein.
Der Ort war die Firma KTM AG in 5230 Mattighofen. Der Verband betrieblicher Führungskräfte war für Sie dabei.
Die digitale Transformation beeinflusst nahezu alle Branchen und die eigene digitale Fitness der einzelnen Unternehmen entscheidet dabei mit über den Unternehmenserfolg. Wie schaffen es Unternehmen diese digitale Fitness zu erreichen? Wie lassen sich Produkte, Dienstleistungen und Prozesse für die digitale Welt transformieren? Und welchen Reifegrad hat das Unternehmen bereits?
Die Grundvoraussetzung einer erfolgreichen Transformation ist die richtige Digitalisierungsstrategie. Dabei spielt die Erfassung der digitalen Reife eine entscheidende Rolle. Wie man diese Reife ermittelt, was bei der Strategiearbeit entscheidend ist und wie das in der Praxis funktioniert zeigten Experten bei KTM. (Einladungstext WKO OÖ).
Der Hauptredner war Herr DI Harald Plöckinger, einer der Vorstände der KTM AG. Zuständig ist er für Strategic Alliance/Business Development, Einkauf, Sportcar.
Nach der Begrüßung und einer Unternehmenspräsentation referierte er zum Thema
„Digitaler Reifegrad und Digitalisierungsstrategie bei KTM“.
Unterstützt wurde er von den Herren Mag. Viktor Sigl, MBA (Vorstand bei KTM für Personal, IT & Organisation), sowie von Herrn Klaus Grausgruber (Sales Manager bei Siemens) und Herr Daniel Schultheiss (Head of Advisory Board bei Marenco Holding AG, Schweiz).
Als erstes muss man die Handlungsfelder, welche die ersten Stufen der Einführung berühren, festlegen.
Wo muss man anfangen? ➔ Was wollen wir erreichen? Wie schaut meine Firma in 5 Jahren aus? Welche Abteilungen, welche Mitarbeiter betrifft es? Wie hoch ist die Erwartungshaltung des Vorstandes? Budget festlegen und beschließen.
Daraus wird ein Leitfaden der Digitalen Umsetzung entwickelt. Die Umsetzung der ersten Phase darf max. 5 Monate dauern.
Entwickelt wurden
- Prozesse der Abläufe
- Preparation ➔Technische Aufbereitung
- Business Intelligence ➔ Informationen des Unternehmens
- Educations ➔ internes Bildungswesen
- Digitale Eco Systeme ➔ Unternehmensziele
- Benchmark
- Anpassung der Organisation ➔ vom Büro zum Produkt in der Werkstätte
- Nützen des „Digitalisierung Hype“
- u.a.
Wichtig bei KTM ist, immer der Erste zu sein ➔ nie den Mitbewerbern hinten nachlaufen!
Sehr viele Daten für das Projekt sind schon im SAP System gespeichert, sie müssen nur aufbereitet werden. Probleme gibt es beim internen Datentransfer, hier kommunizieren noch nicht alle im Haus befindlichen Datensysteme fehlerfrei miteinander.
Allgemein:
Die Systeme der „Künstlichen Intelligenz“ KI werden in Zukunft vermehrt eingesetzt. Hier sind immense Verbesserungen zu erwarten. Einsatz der Daten in Echtzeit vom Motorrad bis zum Ersatzteil.
Plan ist bei KTM die Steigerung der letzten Jahre (Umsatzzuwachs jährlich Ø 17%) weiter zu führen.
Herr DI Harald Plöckinger betont, dass KTM mitten unter der Einführung ist, der derzeitige Umsetzungsgrad liegt bei rund 20%. Im Unternehmen hat das Projekt hohe Priorität.
Dazu ist es notwendig auch in Visionen zu denken. Die BIG 4 (Amazon, Google, Facebook, Apple) haben nach derzeitigem Stand die Digitalisierung schon perfekt umgesetzt.
Noch viel mehr ist das Wissen der Mitarbeiter in die Prozesse einzubringen. Der Faktor „Mensch“ ist in der Kette zum Erfolg sehr wichtig. Er rückt immer mehr in den Fokus der Digitalisierung.
Nach diesem hochwertigen Vortrag in einem der innovativsten und erfolgreichsten Unternehmen Österreichs gab es Netzwerkgespräche bei einem Imbiss. Anschließend konnten wir beim Firmenrundgang einen Teil der Fertigung (assembling) der Motorräder sehen.
Hubert Rescheneder,
Landesstellenleiter Oberösterreich